Wir müssen reden ...
Dreht sich Ihre Klima-Diskussion immer im Kreis?
Vielleicht kennen Sie folgende Situation: Ein Verwandter oder eine Bekannte spricht das Thema Klimawandel an. Ein kontroverses Thema, bei dem alle Beteiligten schon lange ihre festen Meinungen haben. Wie immer entwickelt sich ein hitziges Wortgefecht in dem jeder Recht behalten möchte. Am Ende der Auseinandersetzung herrscht meist schlechte Laune.
Wäre es nicht hilfreich, beim nächsten Mal eine neue Person in dieses Gespräch mit einzubinden? Eine Person, die das Thema objektiv und faktenbasiert betrachtet. Eine Person, die die Debatte auch moderieren kann und zur Versachlichung des Gesprächs beiträgt?
Oder haben Sie bestimmte Fragen zur Klima-Thematik?
Vielleicht möchten Sie einfach mehr über das Thema erfahren oder es plagen Sie ganz konkrete Fragen. Zum Beispiel haben Sie vielleicht in den Nachrichten davon erfahren, dass aufgrund des Klimawandels in Zukunft mit immer stärkeren Extremwetter-Ereignissen zu rechnen ist. Und womöglich fragen Sie sich nun, ob das wirklich wahr ist, wie sich das auf die kommenden Generationen auswirkt und was Sie dagegen tun können?
Wäre es da nicht fantastisch, diese Punkte mit einer Person zu besprechen, die den aktuellen Stand der Forschung kennt und diesen anschaulich erklären kann? Und wäre es nicht noch fantastischer, ein paar Freunde oder Familienmitglieder dazu einzuladen an diesem Gespräch teilzunehmen?
Den Klimawandel diskutieren: wissenschaftlich, verständlich, freundlich!
Unser Erklärvideo veranschaulicht, wie das geht:
Häufig gestellte Fragen
Unser Angebot richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Bei den Diskussionsgruppen handelt es sich in der Regel um Familien oder Freundes- bzw. Bekanntenkreise. Für Firmen-Events und Bildungsveranstaltungen ist °C@H nicht so gut geeignet, da solche Gruppen zu groß sind und sich dadurch keine ausgewogene Diskussion entfalten kann, in der jede*r Einzelne Gehör findet. Für Schulen und Firmen gibt es andere Angebote (z.B. ring-a-scientist.org), die direkt bei den Scientists for Future angefragt werden können.
°C@H wird aktuell von der Regionalgruppe Stuttgart der Scientists for Future angeboten. Falls sich das Konzept bewährt, könnte das Angebot auch auf andere Regionalgruppen ausgeweitet werden.
Nach der Terminanfrage, setzt sich ein Mitglied der Scientists for Future mit dem Absender in Verbindung, um die Details zu klären. Es werden dann ein konkretes Datum, eine konkrete Uhrzeit, die ungefähre Dauer und der Ort der Veranstaltung vereinbart. Wenn der Termin gekommen ist, wird ein*e Wissenschaftler*in der Scientists for Future zum vereinbarten Ort kommen oder (insbesondere in Zeiten der Pandemie) einen virtuellen Raum auf einer Onlinemeeting-Plattform eröffnen. Welche Plattform hierfür genutzt wird, wird vorab ausgemacht. Zur gleichen Zeit kommen dann auch die anderen Teilnehmer dazu.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einem sehr kurzen Einführungsvortrag ist die Diskussionsrunde eröffnet. Alle Teilnehmer sprechen auf Augenhöhe über den Klimawandel. Die Moderation achtet darauf, dass jeder zu Wort kommen kann und dass die Gruppe nicht allzu oft vom Thema abschweift. Wenn es gewünscht ist, können im Gespräch einzelne Schwerpunkte gesetzt werden. Wann immer es sinnvoll ist, wird die Wissenschaftlerin bzw. der Wissenschaftler Fakten beisteuern oder Missverständnisse aufklären. Dadurch ist sichergestellt, dass die Diskussion nie den Boden der Tatsachen verlässt.
Wenn die vereinbarte Zeit vorüber ist, wird das Gespräch ggf. durch eine kurze Zusammenfassung abgerundet. Falls bei den Beteiligten Interesse besteht sich noch weiter in das Thema zu vertiefen, können im Nachgang evtl. auch wissenschaftliche Artikel oder Präsentationsdateien per Email verteilt werden.
Selbstverständlich kann das Treffen auch online abgehalten werden. Grundsätzlich würden wir zwar die Anwesenheit in Person bevorzugen, da die Veranstaltung dadurch einfach netter wird, aus Gründen des Infektionsschutzes bieten wir aktuell aber ausschließlich Online-Meetings an.
Nichts. Weder dem Gastgeber noch den anderen Teilnehmern werden irgendwelche Kosten in Rechnung gestellt. Die Arbeit der Scientists for Future ist ehrenamtlich. Selbstverständlich nehmen wir aber auch gerne Spenden an.
Die Idee zu °C@H ist aus einer etwas verfahrenen Situation heraus entstanden, in der sich die Klimaschutzbewegung seit Ende 2019 befindet: Seit Beginn der Fridays-for-Future-Proteste fanden weltweit unzählige Demonstrationen in teilweise gigantischen Ausmaßen statt. Die Bewegung wurde immer professioneller. Aufsehenerregende kreative Aktionen wurden durchgeführt, neue Bündnisse von A wie „Architects for Future“ bis Z wie „Zukunftswerk Klimaschutz“ entstanden, Pressemitteilungen wurden verfasst. Dies führte auch zu einer deutlich gesteigerten Thematisierung des Klimawandels in den Medien. Selbst jetzt, wo die Corona-Pandemie das mit Abstand dominierende Thema in den Nachrichten ist, wird immer wieder ausführlich über den Klimawandel berichtet.
Soweit so gut. Man könnte meinen, dass sich also endlich etwas bewegt. Nur leider tut sich bei der Reduktion des globalen CO2-Ausstoßes praktisch Garnichts! Die Emissionen steigen ungebremst Jahr für Jahr weiter, und die Wahrscheinlichkeit, das Pariser Klimaabkommen auch nur ansatzweise erfüllen zu können, schmilzt dahin wie das Eis in der Arktis. Offenbar läuft die große mediale Aufmerksamkeit ins Leere.
Der einzige Ausweg aus dieser verfahrenen Situation ist es, neue Ansätze auszuprobieren. °C@H ist ein solches Experiment. Wir wollen als Wissenschaftler versuchen, wieder mehr mit den Menschen direkt ins Gespräch zu kommen. Wir wollen erreichen, dass der Diskurs nicht mehr nur in der Talkshow und auf Twitter stattfindet, sondern direkt bei den Leuten. Und wir wollen dazu beitragen, dass aus einer polarisierten emotionsgeladenen Debatte wieder eine sachliche und faire Diskussion wird.
Nichts liegt uns ferner. Das Einzige, was unsere Veranstaltung vielleicht mit einem Hauskreis gemeinsam haben könnte, ist dass wir versuchen möchten, einen angenehmen Rahmen und eine sinnvolle Gruppengröße für die Diskussion zu schaffen. Klimawandelskeptiker fühlen sich gelegentlich an religiöse Vereinigungen erinnert, wenn sie z.B. die Fridays-for-Future-Bewegung sehen. Es fallen dann schnell Worte wie „Klimasekte“. Unser Anliegen ist es, eine sachliche Diskussion zu führen und dabei insbesondere über Forschungsergebnisse zu sprechen. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass in der Diskussion jeder seine persönliche Meinung zum Ausdruck bringt. Die Runde ist eben genau nicht da, um die Forschungsergebnisse als Dogma hinzunehmen. Stattdessen ist sie der perfekte Rahmen um die Klimaforschung anzuzweifeln und offen über das zu diskutieren, was gemeinhin als „Fakten“ bezeichnet wird. Wir wollen und können niemanden dazu zwingen irgendeine endgültige Wahrheit zu akzeptieren.
„Ehrenamtlich mit fremden Leuten über ein kontroverses Thema sprechen?! Ohne Bezahlung?? Die sind entweder einsam, bescheuert oder sie verfolgen heimlich einen hinterlistigen Plan.“ … Wem solche Gedanken kommen, dem möchten wir nochmal kurz unsere Motivation erläutern:
Erstens wollen wir auf eine möglichst effektive Art Aufklärung über den Klimawandel betreiben. Wir finden, dass das notwendig ist, um überhaupt eine Chance zu haben, die katastrophalen Folgen des Klimawandels zu minimieren. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Bevölkerung mit Informationen zum Stand der Wissenschaft zu versorgen. Und wenn wir in den Diskussionen auf Gegenwind oder Skepsis stoßen, freuen wir uns über diese Gelegenheit, unsere eigenen wissenschaftlichen Überzeugungen auf den Prüfstand stellen zu können.
Zweitens nehmen wir eine zunehmende Polarisierung im öffentlichen Diskurs über den Klimawandel wahr. Die Bevölkerung scheint sich immer mehr in zwei Lager aufzuspalten: Auf der einen Seite diejenigen, die sich Sorgen um das Klima machen und den Mensch als Verursacher des Klimawandels ansehen. Auf der anderen Seite jene, die das Thema satt haben oder als Panikmache abtun. Diese Spaltung ist inzwischen so etabliert, dass man heute ganz selbstverständlich von einer „Klimadebatte“ spricht, als ob es um irgendein „Für“ oder „Wider“ ginge. Uns als Wissenschaftler schmerzt diese Polarisierung zutiefst, denn Wissenschaft lebt vom vielfältigen Gedankenaustausch. Wir möchten die Debatte in eine möglichst vielfältige Klimadiskussion verwandeln, in der es weniger um Positionen und mehr um Fakten geht.
Drittens macht es uns einfach wahnsinnig Spaß, mit netten interessierten Leuten in einer allgemeinverständlichen Art über hochwissenschaftliche Dinge zu sprechen.
Die Dauer der Veranstaltung kann im Zuge der Terminfindung frei vereinbart werden. Üblicherweise werden die Treffen auf etwa 2 Stunden angesetzt. Wenn man im Laufe des Treffens merkt, dass man mehr Zeit braucht und alle Beteiligten Lust und Zeit haben das Treffen spontan zu verlängern, ist das selbstverständlich möglich.
Weniger als 2 Teilnehmer (zzgl. Moderator*in) sollten es nicht sein, da die Diskussion sonst an Vielfältigkeit einbüßt und man Gefahr läuft, dass das Gespräch zu einer festgefahrenen Debatte zwischen zwei Parteien wird.
Mehr als 8 Teilnehmer (zzgl. Moderator*in) sollten es wiederum auch nicht sein, weil sonst nicht alle Teilnehmer die Chance haben zu Wort zu kommen und es sein kann, dass das Gespräch zu sehr in einen Monolog oder einen wissenschaftlichen Vortrag abdriftet.
Wir benötigen keine besondere Ausrüstung. Der/die Moderator*in wird vielleicht einen Laptop mitbringen, um ein paar Schaubilder oder ähnliche wissenschaftliche Inhalte zeigen zu können. Da die Gruppe nicht so groß ist, reicht der Laptopbildschirm dafür ohne Probleme aus. Wir benötigen also keine Leinwand, Beamer, oder Ähnliches. Sie müssen uns auch keine Mahlzeit servieren. Es ist gut, wenn man sich einfach auf das Wesentliche konzentriert: Ein Gespräch in einer angenehmen Atmosphäre zu führen. Es besteht auch keine Notwendigkeit dafür, dass Sie sich inhaltlich auf das Treffen vorbereiten.
Auf jeden Fall! Wir sind sehr geübt darin, komplizierte wissenschaftliche Inhalte anschaulich und allgemeinverständlich zu formulieren und uns an den
Wissensstand der Gesprächspartner anzupassen. Machen Sie uns einfach sofort darauf aufmerksam, wenn es im Laufe des Gesprächs dann doch einmal vorkommen sollte, dass zu viele Fachbegriffe verwendet werden oder dass zu „lehrerhaft“ gesprochen wird. Über ein solches Feedback freuen wir uns. Es hilft uns, unsere Art der Kommunikation noch weiter zu verbessern.
Das ist super! Wir können uns trotzdem sehr gerne treffen. Es geht ja nicht nur darum Wissensinhalte zu vermitteln, sondern vor allem auch darum, den gesellschaftlichen Austausch zu diesem Thema zu fördern. Vielleicht können wir dabei ja auch noch Einiges von Ihnen lernen.
Bei der Person handelt es sich um ein Mitglied der Scientists for Future, das in seinem jeweiligen Fachgebiet
- aktuell wissenschaftlich aktiv ist (z.B. als Autor*in wissenschaftlicher Publikationen oder als Angestellte*r an einer öffentlichen Forschungseinrichtung)
- oder seine Promotion bereits durch den Erhalt eines Doktortitels abgeschlossen hat.
Beim Fachgebiet der Person handelt es sich meist nicht direkt um den Bereich Klimawissenschaft. Die meisten unserer Mitglieder haben ihre Hochschullaufbahn in anderen Disziplinen der Naturwissenschaften, Ingenieurswissenschaften oder Geisteswissenschaften bestritten. Das ändert aber nichts daran, dass die Person im Rahmen ihrer Ausbildung gelernt hat, wissenschaftliche Standards zu befolgen und wissenschaftliche Recherche zu betreiben. Sie ist dadurch hinreichend in der Lage, die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge des Klimawandels systematisch zu durchdringen, Ergebnisse der Klimaforschung zu recherchieren und zu interpretieren sowie die Grenzen des eigenen Wissensstandes nicht zu überschreiten.
Das komplette Themenfeld „Klimawandel“ mit all seinen Unterdisziplinen (physikalische Ursachen, meteorologische und chemische Abläufe, biologische Auswirkungen, …) und all seinen angrenzenden Fachbereichen (Gesundheit, Energiesysteme, Gebäudetechnik, Verkehr/Transport, Politik, …) ist so umfangreich und vielfältig, dass kein Mensch guten Gewissens behaupten kann, alles über den Klimawandel zu wissen. Und so hat auch jedes Mitglied der Scientists for Future einen individuellen Teilbereich in dem sie oder er sich besonders gut auskennt. Wenn bei der Terminanfrage darauf Wert gelegt wird, dass auf einen bestimmten Teilbereich besonders eingegangen wird, kann man versuchen, eine*n Wissenschaftler*in mit dem entsprechenden Detailwissen zu organisieren.